Associate Dr. Franziska Huber, Life Science Team
Associate Talk mit Dr. Franziska Huber
Dr. Franziska Huber ist als Associate im Life Science Bereich unseres Münchener Offices tätig. Erfahre mehr über einen typischen Arbeitstag und die Vor- und Nachteile der Arbeit in einer internationalen Kanzlei. Lass dich von ihren Ratschlägen für den Berufseinstieg inspirieren und erfahre, wie sie ihre berufliche Reise reflektiert. Ein spannender Einblick für alle, die eine Karriere in der Rechtsberatung anstreben.
Du berätst in den Bereichen Life Sciences & Healthcare. Was können sich Berufsanfänger:innen darunter vorstellen? Begleite uns bitte durch einen typischen Arbeitstag.
Die Arbeitswoche in unserem Team fängt immer mit einem gemeinsamen Meeting an, in dem wir unsere verschiedenen Aufgaben verteilen und auf eine ausgewogene Auslastung achten. Das Meeting hilft uns, die Woche und Abgabetermine zu strukturieren und zu koordinieren. Die meisten Arbeitsaufträge bekommen wir über E-Mail-Anfragen unserer Mandant:innen. Wir beraten vorwiegend in der Medizinproduktebranche und sind mit allen Fragen rund um Medizinprodukte befasst. Unsere Mandatsstruktur ist geprägt von Unternehmen, die in der Europäischen Union tätig sind. Das bedeutet, wir beraten unsere Mandant:innen bei Fragen zur Zertifizierung von Medizinprodukten, die Voraussetzung ist, um ein Produkt auf den Markt zu bringen.
Genauso sind aber werberechtliche Fragestellungen wichtig und die Vertragsgestaltung zwischen den verschiedenen Beteiligten wie zum Beispiel dem Hersteller von Medizinprodukten und den Händlern. Außerdem ist es für unsere Mandant:innen wichtig, dass ihre Produkte von der Gesetzlichen Krankenversicherung erstattet werden. Insofern beschäftigen wir uns auch mit erstattungsrechtlichen Fragestellungen.
Als Besonderheit bei meiner anwaltlichen Tätigkeit empfinde ich, dass wir keine gerichtlichen Verfahren führen, sondern beratend tätig sind. Das heißt, wir arbeiten nicht an Schriftsätzen und treten auch nicht vor Gericht auf. Überwiegend bereiten wir unsere rechtlichen Einschätzungen in Mails, Memos oder Gutachten vor, die wir für unsere Mandant:innen anfertigen und dann gemeinsam in einer Besprechung erläutern.
Was sind Deiner Meinung nach die Vor- und Nachteile der anwaltlichen Tätigkeit in einer internationalen Wirtschaftskanzlei und was hat Dich dazu bewegt, genau diese Richtung einzuschlagen?
Ich finde es spannend, in einem internationalen Umfeld zu arbeiten. Sowohl unsere Mandant:innen sind oft international aktiv genauso wie meine Kolleg:innen. Fieldfisher ist weltweit an 26 Standorten vertreten und hier findet viel internationale Kooperation und eine tolle Zusammenarbeit statt. Zum Beispiel darf ich im April für zwei Wochen Gästin im Pariser Büro sein und so die dortige Arbeitsweise und Menschen noch besser kennenlernen. Darauf freue ich mich sehr.
Unser Team in München ist klein und deshalb sind die Wege untereinander kurz und der Austausch und die Zusammenarbeit sehr eng. Aber wir arbeiten in dem Gefüge einer großen Kanzlei, was sehr viel Erleichterung im Alltag bringt. Zum Beispiel haben wir bei Fieldfisher Expert:innen in allen Rechtsgebieten und damit besteht ein sehr unkomplizierter und direkter Weg, falls wir Expertise aus anderen Teams benötigen. Dies ist auch für unsere Mandant:innen sehr hilfreich, weil sie eine Kanzlei als Ansprechpartner haben.
Aus meiner Sicht ist ein Vorteil, dass in einer großen Kanzlei mehr Transparenz, z.B. über Gehälter und Aufstiegsmöglichkeiten, herrscht, weil es mehr vereinheitlichte Prozesse gibt. Gleichzeitig birgt das aber natürlich den Nachteil, dass diese Prozesse manchmal mehr Zeit kosten als vielleicht in kleineren Kanzleien, in denen zum Beispiel Absprachen nur mit einer vorgesetzten Person getroffen werden müssen.
Kurzum: Beschreibe Deinen Job in drei Worten!
Abwechslungsreich, kommunikativ, vielschichtig.
Es kursieren viele Gerüchte rund um große Kanzleien und den entsprechenden Jobeinstieg. Welche Eigenschaften sollte man mitbringen, um bei gut Fieldfisher Fuß fassen zu können?
Mir war es wichtig, einen Arbeitgeber zu finden, bei dem die Work-Life-Balance nicht bloß eine leere Worthülse ist, sondern dies auch tatsächlich gelebt wird. Mit Fieldfisher habe ich für mich einen Arbeitgeber gefunden, der kein “sweat shop” ist. Ich empfinde die Arbeit als sehr anspruchsvoll, aber es gilt der Grundsatz, dass Qualität vor Schnelligkeit steht. Das bedeutet in meiner täglichen Arbeit, dass Aufgaben auch mal mehr Zeit in Anspruch nehmen dürfen und nicht um jeden Preis spätabends an die Mandant:innen zurück gehen. Vielmehr gibt es dann die Möglichkeit, die Ergebnisse noch einmal am nächsten Tag mit einem frischen Kopf durchzudenken. Dies nimmt mir persönlich viel Druck.
Als Rechtsanwältin ist man immer Dienstleisterin. Es ist kein klassischer 9-to-5-Job. Aber nach meiner Erfahrung wurde bisher immer eine Lösung gefunden, wie Aufgaben zeitnah erledigt werden können ohne private Einschränkungen hinnehmen zu müssen.
Aus meiner Sicht ist aber auch das Tätigkeitsfeld entscheidend. Es gibt sicher Bereiche, wie zum Beispiel der Transaktionsbereich, in denen sehr viel zeitlicher Druck herrscht. Dies ist nur bedingt persönlich beeinflussbar. Ich habe für mich einen Bereich gefunden, in dem keine starren gerichtliche Fristen einzuhalten sind, sondern die Fristen in der Regel nach der individuellen Arbeitsbelastung gesetzt werden können.
Um sich in einer großen Kanzlei wohlzufühlen ist es hilfreich, gerne im Team zu arbeiten und gut mit Menschen kommunizieren zu können. Es ist wichtig, Aufgaben präzise zu bearbeiten und gemeinsam mit den Mandant:innen Lösungswege zu eruieren. Auch sollte man keine Angst vor Englisch haben.
Versetz Dich zum Abschluss un Dein eigenes Studium, Referendariat und in Deinen Jobeinstieg zurück: Was würdest Du nochmal genauso machen – was hingegen hättest Du rückblickend optimiert?
Die Zeit im Studium oder während einer Promotion ist aus meiner Sicht die unabhängigste und beste Zeit. Diese Zeit habe ich und würde ich jederzeit wieder voll auskosten. Beim Berufseinstieg würde ich genau auf die eigene Leistungsfähigkeit und -bereitschaft achten. Wieviel möchte ich arbeiten? Wieviel Flexibilität möchte ich, aber auch wie viel Planbarkeit brauche ich? Das Berufsleben ist ein Marathon. Hier geht es nicht mehr darum, wie zum Beispiel vor den Examina, noch einmal die Zähne zusammenzubeißen und in Hochphasen mit einem konkreten Endtag vor Augen sehr viel zu lernen. Natürlich muss man auch im Beruf in Hochphasen viel leisten, aber man kann nicht dauerhaft an der Grenze der eigenen Leistungsfähigkeit arbeiten. Hier gilt tatsächlich der abgedroschene Spruch: Der Weg ist das Ziel.
Fieldfisher und Du?
Wenn Du von den Erfahrungen und Eindrücken von Franziska bei Fieldfisher inspiriert wurdest, dann könnte Fieldfisher der perfekte Ort für Deine berufliche Weiterentwicklung sein. Mit einer Kultur, die auf Teamgeist, Vielfalt und individueller Entfaltung setzt, bietet Fieldfisher spannende Karrieremöglichkeiten für engagierte Menschen wie dich. Informiere Dich hier.