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Referendars Talk: Das A und O guter Examensvorbereitung

Datum:

03.08.2021

David Gaida ist seit Mai 2021 Referendar in unserem Banking & Finance Team in Frankfurt. Warum er manchmal stundenlang in Online-Datenbanken verbringt und was das A und O guter Examensvorbereitung ist, erzählt er uns hier.

Woran arbeitest Du gerade?

Auch wenn ich vor allem im Banking & Finance Team eingebunden bin, mache ich nicht nur Bank-und Finanzrecht. Momentan unterstütze ich meinen Mentor bei der Vorbereitung einer mündlichen Verhandlung, die im August ansteht und in der es hauptsächlich um Sachverhalts- und Beweisfragen geht. Dem Verfahren liegt ein Gesellschafterstreit zu Grunde. Ich werde aber auch jeden Tag mit Aufgaben aus dem Bereich Banking & Finance betraut. So habe ich gerade erst umfangreich zu „Venture Capital Finanzierungen“ recherchiert. Regelmäßig erhalten ich auch Aufträge aus dem Steuerrecht, das ich auch als ein spannendes Rechtsgebiet sehe.

Was findest Du an Banking & Finance so spannend?

Im Bank- und Finanzrecht hat man es mit einer umfangreichen Rechtsmaterie zu tun. Alleine das Kapitalanlagegesetzbuch hat 361 Paragraphen. Dann gibt es auch noch europäische Richtlinien und Verordnungen, die die Sache nicht gerade einfacher machen. Gleichzeitig handelt es sich oft um neue Materie, die im ständigen Wandel ist. Ein Beispiel hierfür sind die erst 2019 eingeführten Offenlegungs- sowie Taxonomieverordnungen, welche maßgeblich von Nachhaltigkeitsaspekten geprägt sind. Deshalb stellen sich immer wieder neue Rechtsfragen, die weder von der Rechtsprechung noch von der Literatur behandelt wurden. Das führt dazu, dass man oft Stunden in Online-Datenbanken verbringen muss, um wenigstens eine einigermaßen plausible Antwort auf Fragen von Mandanten zu finden. Aber darin liegt auch der Reiz des Bank- und Finanzrechts: Oft reicht es nicht aus, nur einen Fachartikel zu einem bestimmten Thema zu lesen. Man muss sich auch eigene Gedanken machen, um die richtige Lösung zu finden. Dieser ständige Wandel des Rechts, der auch dem Steuerrecht immanent ist, macht das Bank- und Finanzrecht so spannend.

Was möchtest Du aktuellen Student:innen und Referendar:innen mitgeben?

Wenn man kurz vor dem ersten oder zweiten Staatsexamen steht, verbringt man die meiste Zeit vor Büchern. Deshalb muss man daran denken, seine Freunde, Familie und Bekannte nicht zu vernachlässigen. Natürlich will man die bestmögliche Note erzielen, um am Ende gute Jobperspektiven zu haben. Aber die Examina sind auch eine Probe für unsere Mitmenschen. Man sollte sich also Zeit nehmen und auch mal einen Abend mit Freunden bei einem Bier verbringen und nicht alle sozialen Kontakte wegen der Prüfungen „on hold“ stellen. Und nicht vergessen: Klausuren schreiben ist – nach meiner Erfahrung – das A und O einer guten Examensvorbereitung.

Wenn Du nicht Jura studiert hättest, was wäre dann für Dich infrage gekommen?

Ein Professor meinte einmal in einer Vorlesung, dass Theolog:innen und Jurist:innen eines gemeinsam haben: Beide können Wunder bewirken. Und man kann es kaum glauben: Ich hätte fast (evangelische) Theologie an der Universität Leipzig studiert. Ich bin im Nachhinein sehr froh darüber, dass es nicht so weit gekommen ist. Auch Germanistik war eine Option.

Was machst Du nach Deinem Feierabend?

Ich versuche, nach Feierabend meine Freizeit so gut wie möglich zu nutzen, auch mal zum Sport zu gehen und Freunde zu treffen. Da ich vielseitig interessiert bin, nehme ich aber auch an politischen Treffen teil oder transkribiere Interviews mit Musikern, sodass meine Freizeit gut ausgefüllt ist.